Leer – Die Anmeldungen für die Pflege-Ausbildung sind bei den Berufsbildenden Schulen I (BBS I) in Leer in diesem Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Wir haben nur 16 Anmeldungen für 25 Plätze. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Pflegeberuf für viele junge Menschen nicht attraktiv ist“, meinte Schulleiter Gerold Lienemann bei einem Gespräch mit den beiden SPD-Landtagsabgeordneten Hanne Modder (Bunde) und Sascha Laaken (Ostrhauderfehn).
Mögliche Gründe für die Entwicklung seien die Corona-Pandemie und das geringe Angebot an Praktikums- und Ausbildungsstellen. Zudem sei die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen, die in Leer Pflegekräfte ausbilden, noch ausbaufähig, sagte Lienemann. „Wir werden mit den Pflegeeinrichtungen sprechen, um die Zahl der Praktikums- und Ausbildungsplätze zu erhöhen. Da ist ja im Interesse aller“, meinten Modder und Laaken. Lienemann wies darauf hin, dass es bei der Erzieher*innenausbildung ähnliche Probleme gebe.
Die Corona-Pandemie habe seine Schule bislang gut gemeistert, meinte Lienemann auf Nachfrage der Abgeordneten. „Schüler und Lehrkräfte ziehen mit, die Impfquote ist sehr hoch“ so Lienemann.
Bei der Digitalisierung sei die Schule auch durch den Corona-Druck gut vorangekommen. 920.000 Euro seien für die Schule aus dem Digitalpakt vorgesehen. „Was uns fehlt, sind Lehrerstunden, um die Digitalisierung zu begleiten.“ Die BBS I habe sich dafür entschieden, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte mitbringen. „Das funktioniert“, so Lienemann.
Den Abgeordneten gab er noch einen Wunsch mit auf den Weg: „Renovierung und Sanierung unserer Schule kommen voran, aber es gibt immer wieder Verzug. Wir müssen bei unserem Sanierungsplan in der Spur bleiben“, s