Nortmoor – „Auch Brummifahrer sind Helden der Pandemie. Das wird oft vergessen. Sie erhalten Lieferketten, sorgen für volle Regale und Lager. Auch sie verdienen unsere Wertschätzung.“ Das meinte der SPD-Landtagsabgeordnete Sascha Laaken (Ostrhauderfehn) bei einem Besuch der Spedition H. de Boer in Nortmoor.
Bei der Spedition handelt es sich um einen Familienbetrieb mit 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 75 Lastwagen, die im Nahverkehr und auch in ganz Europa unterwegs sind. Inhaber Hilbrand de Boer führt das Unternehmen aus „Leidenschaft für Logistik“ seit 30 Jahren.
Er und der Disponent Bernd Schütte wiesen aber im Gespräch mit Laaken auf einige Probleme hin, mit denen sich die Speditionen derzeit beschäftigen. De Boer nannte unter anderem den Mangel an Ruhe- und Rastplätzen in Deutschland – was auch daran liege, dass Kommunen teilweise das nächtliche Parken in Gewerbegebieten nicht erlauben. Derzeit fehlen in Deutschland entlang den Autobahnen und Bundestraße etwa 40.000 Lkw-Parkplätze. „Das Bundesverkehrsministerium ist da bereits mit einem Förderprogram unterwegs, aber die Um-setzung ist doch sehr schwergängig“, so Laaken. Er werde das Thema mit der SPD- Bundestagskollegin Anja Troff Schaffarzyk (Uplengen, im Bundesverkehrsausschuss) besprechen.
Auch die europäische Ebene sprach de Boer beim Gespräch mit dem Landespolitiker an: Sorge mache den deutschen Speditionen, dass es in Europa unterschiedliche Tonnagebeschränkungen geben, die den Wettbewerb verzerrten. Zudem sorgten die unterschiedlichen Mautsysteme in Europa für erhebliche Kosten. Das könne doch nicht im Sinne des europäischen Gedankens sein, meinte de Boer.
Laaken will auch diese Problematik mit dem auch für Ostfriesland zuständigen Europaabgeordneten Tiemo Wölken erörtern.